Veranstaltung: | Digitale Programm-LDK MV Juni 2021 |
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Tagesordnungspunkt: | WP13. Wir vertrauen auf die Wissenschaft! |
Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | LDK |
Beschlossen am: | 06.06.2021 |
Eingereicht: | 09.06.2021, 22:20 |
Antragshistorie: | Version 1 |
WP13.4. Gesellschaft verantwortungsbewusst einbinden.
Text
Eine moderne Wissenschaft wird nicht ohne neue Technologien auskommen und ein
gesamtgesellschaftlicher Diskurs über Chancen und Risiken ist zwingend geboten.
Wissenschaftliche Fragestellungen und Forschungsprojekte, an denen im Land
gearbeitet wird, sollen stärker in die breite Öffentlichkeit getragen werden.
Auf der anderen Seite sollen sich gesellschaftliche Erwartungen stärker in der
wissenschaftlichen Praxis wiederfinden.
Die Kommunal- und Landespolitik muss sich über die in der Wissenschaft
geleistete Arbeit auf dem Laufenden halten, um aktuelle Erkenntnisse in
politische Entscheidungen einfließen zu lassen. Neue Technologien müssen unter
der Maßgabe von Verantwortungsbewusstsein und Transparenz gefördert werden.
In der heutigen Zeit gibt es zahlreiche Probleme, für die wir noch keine
abschließenden Lösungen gefunden haben. Um den Herausforderungen bestmöglich zu
begegnen, müssen eine Vielzahl von alternativen Strategien zeitgleich erforscht
und auf einer ethischen Basis technologieoffen bewertet werden. Alle Fragen
müssen in der Wissenschaft und mit der Gesellschaft diskutiert und demokratisch
beurteilt werden.
Nur so kann Neues möglich sein und gleichzeitig ein offener und auch kritischer
Umgang mit den themenbezogenen Fragestellungen gewährleistet werden. Freiheit
und Verantwortung bedingen sich gegenseitig.
Für Wissenschaft in gesellschaftlicher Verantwortung braucht es:
- eine allgemein verständliche Kommunikation wissenschaftlicher Forschung in
die Gesellschaft hinein, als auch Möglichkeiten, gesellschaftspolitische
Themen aus M-V stärker in den wissenschaftlichen Diskurs im Land
einzubringen.
die Förderung neuer Technologien und Wissensfelder wie die
klimafreundliche Energieerzeugung, Infektionsforschung oder moderne
Gentechnologie. Grundsätzlich gilt es einerseits die Freiheit der
Forschung zu gewährleisten und andererseits bei der Anwendung Gefahren für
Mensch und Umwelt auszuschließen. Nicht die Technologie(n),sondern ihre
Chancen, Risiken und Folgen stehen im Zentrum.
- ein Landesethikforum, dass mit Vertreter:innen aus Wissenschaft und
Gesellschaft besetzt ist und die gesellschaftliche Vielfalt im Land
widerspiegelt.
- eine öffentliche Auseinandersetzung um die Frage der militärischen Nutzung
von Forschungsergebnissen bzw. Kooperationen in diesem Bereich. Wir wollen
diesen Austausch über Zivilklauseln im Rahmen der Hochschulautonomie
unterstützen.
- Schwangerschaftsabbrüche in der Ausbildung der Universitätsmedizin im Land
garantieren.